Saturday, 22.11.2025 20:00 Uhr Oberes Foyer im Wormser Theater, Worms Jazz + Elektronika |
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Der in Worms geborene Vibrafonist und Schlagzeuger Stefan Traub studierte am Berklee College of Music bei Gary Burton.
In den achtziger Jahren war er Mitglied der Jazzrock-Formation Gong des französischen Schlagzeugers Pierre Moerlen. Mit dessen Bruder Benoit gründete er das Vibrafon-Marimbafon-Duo Akimbo, das u.a. 2001 bei einem BlueNite-Konzert in Worms auftrat. Gemeinsam mit seinem Quartett spielte er Konzerte mit Gastmusikern wie Wilson de Oliveira und Bill Ramsey.
Neben seinen musikalischen Aktivitäten fungierte Stefan Traub von 1991 – 2011 als künstlerischer Leiter des Wormser Jazzfestivals „Jazz & Joy“.
Ab 1992 verlegte er seinen künstlerischen Schwerpunkt auf das erfolgreiche Komponieren von Filmmusik.
Die Musik seines aktuellen Projekts Soundscapes & BlueShades, mit dem er am 22. November im Rahmen der Wormser BlueNites auftreten wird, ist eine Fusion aus Jazz, Improvisation und Elektronika:Die „BlueShades“ des Trios verkörpern die „Jazz Notes“, zu dem Akustik Jazz Trio mit Vibrafon, Saxofon und Kontrabass kommen die „SoundScapes“, die Elektronika Landschaften, die zum Teil die Grundlagen der Improvisation bilden oder die klangliche Ausgestaltung einer Komposition unterstützen. Die Eigenkompositionen der Formation werden live durch die Hinzunahme von Elektronik variiert. Für das Publikum entsteht so ein besonderer Moment der „Einzigartigkeit“, da die Musik so nur an diesem Abend klingen wird und nicht reproduzierbar ist - also, der Tradition des Jazz folgend, die Improvisation ein Kind des Moments ist, in dem sie stattfindet.
Schon seit geraumer Zeit arbeitet Stefan Traub an der Umsetzung seiner Vorstellung eines akustischen Jazztrios, welches die Möglichkeiten der elektronischen Klanggestaltung, auch in der Improvisation, erweitert - und das ganz ohne Computer auf der Bühne. Nachdem viele Bands jahrelang, teilweise mehrere Computer auf der Bühne ive eingesetzt haben, wollte er das genaue Gegenteil. Die Bandbreite der Klangvariation muss erhalten bleiben, aber kein Computer sollte ihm die Art und Weise vorgeben, wie und für welche Dauer, die Band auf der Bühne improvisieren kann. „DAWless Performance“, also computerlose Aufführung ist hier das Zauberwort.
„Der Einsatz von Looper, Effektgerät und Synthesizer wird von mir auf der Bühne komplett selbst übernommen,“ so der Musiker. „Ich will jederzeit über das wie, wann und wieviel an Elektronik, die Kontrolle habe - sehr spannend, auch für mich. Und für das Publikum entsteht so eine Performance, die nur in diesem Moment so klingt, wie sie klingt und nicht beliebig reproduzierbar ist.“
Mit Knut Rössler am Saxofon, der mit „Between The Times“ und dem weltbekannten Bassisten Miroslav Vitous zusammenarbeitet und Johannes Schädlich, der am Kontrabass u.a. Lee Konitz begleitete, entführt Stefan Traub am Vibrafon die Zuhörer mit SoundScapes & BlueShades in die November BlueNite.
Fotos: Copyright Stefan Traub/Wilhelm Eisele/Knut Rössler