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Wormser Jazzpreis 2013 für den Saxophonisten Stefan Karl Schmid

 Der Saxophonist Stefan Karl Schmid wird in diesem Jahr mit dem Wormser Jazzpreis ausgezeichnet. Der junge Kölner Musiker erhält den mit 5000 Euro dotierten und von dem Wormser Jazzfreund Florian Gerster gestifteten Preis für sein technisch versiertes Spiel auf dem Tenor- und Sopransaxophon sowie Klarinette und Querflöte. Daneben habe er vor allem „durch seine Qualitäten als Komponist und Arrangeur überzeugt, die er als Bandleader eines Tentetts auf der bei Double Moon erschienenen CD „extTENded“ unter Beweis gestellt hat“, begründet die Jury Ihre Entscheidung.  „Die Stücke bestechen durch Einfallsreichtum, hohe Musikalität und inspirierte Umsetzung, gepaart mit solistischen Höhepunkten und dem markanten Sound des Preisträgers“, heißt es weiter. Der Jazzpreis der Stadt Worms wird bei einem Konzert am Samstag, 23. November, 20 Uhr, im oberen Foyer des Wormser Kultur- und Tagungszentrums überreicht. Schmid wird an diesem Abend mit seinem Quartett spielen.

Stefan Karl Schmid, geboren am 13. Februar 1984 in Darmstadt, studierte nach einer studienvorbereitenden Ausbildung am Peter Cornelius Konservatorium in Mainz unter anderem von 2003 bis 2007 Jazzsaxophon und Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Nach dem Abschluss mit Auszeichnung beschäftigte es sich zwischen 2008 und 2010 mit Komposition und Arrangement an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Schließlich vertiefte Stefan Karl Schmid seine Instrumentalkenntnisse bei einem Fulbright Stipendium an der Manhattan School of Music in New York.

2005 bis zum Jahr 2008 spielte er Saxophon im Bundesjazzorchester von Peter Herbolzheimer. Neben zahlreichen Engagements unter anderem in der Bigband von Karl Polack oder in Combos von Musikern wie Florian Ross, leitete er sein eigenes Tentett „exTENded“. Bei Konzerten und Tourneen durch Europa,  Amerika und Asien spielte der Preisträger mit renommierten Musikern wie John Ruocco, Ack van Rooyen, Maceo Parker und in der WDR-Bigband Köln.

„Es ist bewundernswert mit welcher Akkuratesse bei gleichzeitiger  emotionale Intensität Schmid seine Instrumente zum Klingen bringt“, loben Kritiker. Mal interpretiert er die Kompositionen melancholisch und leise, mal laut und hektisch,  doch stets mit allen Schattierungen dazwischen. Der berühmte amerikanische Musiker und Arrangeur Bob Mintzer bescheinigte Schmid 2008, dass er ein „exzellenter Saxophonist mit einem wundervollen Sound“ sei, der „außergewöhnliche technische Fähigkeiten sowie Entwicklungsmöglichkeiten“ besitze

Im Februar dieses Jahres errang Stefan Karl Schmid den 1. Kompositionspreis des BuJazzO in der Kategorie Big Band. Im Mai nahm er an den Finals des ArtEZ Composition Contest anlässlich des niederländischen Jazzfestivals in Enschede teil und im Juli erhielt Schmid ein Förderstipendium der Stadt Köln.

Preisträger der zurückliegenden Jahre sind die Pianistin Anke Helfrich (2003), der Saxophonist Steffen Weber (2005), der Posaunist Christof Thewes (2007), der Saxophonist Gary Fuhrmann (2009) sowie die Flötistin Stephanie Wagner (2011).

Mit dem Preis sollen junge Jazzmusiker mit professionellen Ambitionen  - bevorzugt aus Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Regionen – für eine besondere Leistung als Solist, Komponist, als Gruppe oder für ein Projekt ausgezeichnet sowie in ihrer weiteren musikalischen Entwicklung gefördert werden. Der Wormser Jazzpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Der Jury gehören neben dem Stifter und Jazzfreund Florian Gerster, der Vorjahrespreisträger (dieses Mal Stephanie Wagner), der Wormser Kulturkoordinator Volker Gallé, der Jazzmusiker Gary Fuhrmann, der Vorstand der Jazzinitiative „BlueNite“ vertreten durch den Vorsitzenden Volker Wengert sowie der Jazz-Journalist Klaus Mümpfer an.  

 Text: Klaus Mümpfer